Desktop PC für Entwicklungshilfe ist SchrottDie bedauerliche Fehlinvestition eines Schulprojektes in Kathmandu - Nepal zeigt die von uns seit Jahren gepredigte Untauglichkeit von Desktop Computern für die Entwicklungshilfe.
Der Wohlstandsbürger eines Industriestaates ist eine extrem hohe Zuverlässigkeit des Stromnetzes gewohnt. Da kommt der Strom aus der Steckdose und man muss nur einen winzigen Bruchteil seines Monatsgehalts für den Strom bezahlen, obwohl masslos verschwendet wird. Strom und Stromkosten sind etwas worum sich der Wohlstandsbürger absolut nicht kümmert. Diese Einstellung fällt jetzt dem Initiator eines Entwicklungshilfeprojektes auf dem Kopf. Er hat für ein Schulprojekt in der Hauptstadt von Nepal 6 Desktop Computer gekauft. Computer die sich bei der Unzuverlässigkeit des durch die Wirtschaftskrise weiter geschwächten Stromnetz in Nepal zu teuren Schrott verwandeln, mit dem man kaum etwas anfangen kann. Dem Email vom dem Schulprojekt entnehme ich, dass von den 6 Computern in den wenigen Stunden wo es Strom gibt nur 2 gleichzeitig verwendet werden können, weil es sonst zu einem starken Spannungsabfall kommt.
Bekämen die 6 Desktops wie vorgesehen 12 Stunden am Tag Strom, wären dies etwa 324 kWh Strom pro Monat der etwa 80.-EUR kostet. Das sind die monatlichen Überweisungen für 2 Patenkinder oder der Gehalt eines Lehrers. Notebooks oder die noch sparsameren Netbooks würden wesentlich weniger Strom brauchen, leicht über Akkus in der stromlosen Zeit versorgt werden können. |